Kapitel 2
Die Herstellung eines hochpräzisen Power Reserve Chronograph mit 72 Stunden Gangreserve
Entwicklung des Spring Drive Chronograph
Die erste Grand Seiko mit dem Spring Drive Kaliber 9R65 kam 2004 auf den Markt, rund 44 Jahre nachdem Suwa Seikosha die erste (mechanische) Grand Seiko entwickelt hatte. Nach diesem Erfolg wurden erfahrene Ingenieure damit beauftragt, einen Spring Driven Chronograph zu entwickeln. Der Ingenieur, der das Entwicklungsteam leitete, war entschlossen, den besten Chronographen zu schaffen, den er sich vorstellen konnte - etwas, das dem Namen Grand Seiko wirklich gerecht wird. Dies würde einen komplexeren Mechanismus erfordern, der die grundlegenden Leistungen des Spring Drive selbst verbessern würde, wenn es mehr als nur ein weiterer Zeitmesser mit Stoppuhrfunktion sein sollte.
Die konstante Genauigkeit des Spring-Drive-Chronographen von ±15 Sekunden pro Monat wird selbst während des Chronographenbetriebs aufrechterhalten.
Bei mechanischen Chronographen nimmt die Gangreserve in der Regel ab, wenn die Stoppuhrfunktion eingeschalten ist. Durch das verringerte Drehmoment wird zudem die Messgenauigkeit beeinträchtigt. Nach einer sorgfältigen Analyse der Räderwerke und sogar der Form der Zähne versuchte das Entwicklungsteam des Spring-Drive-Chronograph, durch eine Verringerung der Mechanikbelastung ein ausreichendes Drehmoment für die Energieerzeugung zu gewährleisten. Dies führte zu einer Gangreserve von 72 Stunden, selbst bei einer erhöhten Beanspruchung im Chronographenbetrieb – eine bahnbrechende Leistung für einen federbetriebenen Chronographen. Besonders bemerkenswert ist, dass der Spring-Drive-Chronograph selbst im Stoppuhrmodus eine beeindruckende Genauigkeit von ±15 Sekunden pro Monat (±1 Sekunde pro Tag) aufweist. So wurde schließlich ein Spring-Drive-Chronograph mit GMT-Funktion möglich, der aus über 400 Teilen besteht und dabei nur einen Durchmesser von drei Zentimetern aufweist.

Ein Übertragungssystem, das sicherstellt, dass der Sekundenzeiger nicht „ruckelt“
2007 wurde der Spring-Drive-Chronograph-GMT Kaliber 9R86 vorgestellt, mit Automatikwerk, einer Gangreserve von 72 Stunden und einem 24-Stunden-Zeiger für die Anzeige einer zweiten Zeitzone. Das 9R86 verwendet ein Säulenrad für eine präzisere Bedienung der Stoppuhr. Dabei wird der Druck, den der Benutzer auf den Drücker ausübt, auf effiziente Weise in Antriebskraft umgewandelt, was unnötige Kraftverluste an der Kupplung oder den Schalthebeln reduziert. Damit die hohe Genauigkeit des Spring Drive nicht durch den Chronographen-Mechanismus beeinträchtigt wird, nutzt das 9R86 ein vertikales Kupplungssystem zur Kraftübertragung. Dadurch wird verhindert, dass der Sekundenzeiger zu Beginn der Messung springt, da ein „Ruckeln“ beim Drücken des Startdrücker vermieden wird – ein Problem, das häufig bei einem horizontalen Kupplungssystem auftritt. Das Ergebnis ist eine höhere Genauigkeit bei der Zeitmessung. Seiko war 1969 weltweit das erste Unternehmen, das eine vertikale Kupplung für Automatik-Chronographen einführte. Beim Kaliber 9R86 wurden Material und Form der Kupplungsfeder angepasst, um die Langlebigkeit zu erhöhen. Eine Meisterleistung, die nur dank der vertikal integrierten Fertigung im eigenen Haus möglich war.
Sport Kollektion SBGC253
Die SBGC253 besticht durch ein markantes Design mit Bandanstößen, die wie ein massiver Metallblock geformt sind, und ein Gehäuse, das an den Prank eines Löwen erinnert und sicher am Handgelenk anliegt. Das Gehäuse und das Armband sind aus leichtem High-Intensity-Titan gefertigt. Auf dem leuchtend hellen Zifferblatt mit breiten Indizes und Stundenzeiger sorgt das Motiv einer Löwenmähne für einen kraftvolle Ausstrahlung. Der GMT-Zeiger und die 24-Stunden-Anzeige auf der Keramiklünette verleihen eine sportliche Note, ergänzt durch weitere Merkmale, die zu einem Sportmodell passen, wie die Lumibrite-Beschichtung auf den Indexen und Zeigern für eine bessere Ablesbarkeit bei Nacht und eine Wasserdichtigkeit von 20 bar.
Der erste Spring Drive Chronograph war nur das erste Kapitel einer fortlaufenden Geschichte: die Entwicklung der ultimativen Verschmelzung von mechanischer und Quarz-Uhrentechnologie.