Der Grand Seiko Stil. Ewige Werte und ein einzigartiger japanischer Sinn für Schönheit.
Die Geschichte hinter den Kulissen der Entstehung des Grand Seiko Stils
Der Grand Seiko Stil ist eine Designsprache, die sich auf die Idee des "Funkelns mit Qualität" konzentriert. Sie spiegelt genau die wesentlichen Eigenschaften von Grand Seiko wider: Präzision, Schönheit, Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit. Sie repräsentiert Form und Funktion in perfekter Harmonie. Der Grand Seiko Stil wurde sieben Jahre nach der Kreation der ersten Grand Seiko entwickelt. In den Anfängen lag der Schwerpunkt vor allem auf der Präzision der Uhrwerke, und das Unternehmen hatte noch keine wirkliche Identität für seine Uhren in Bezug auf das äußere Design geschaffen. Ein Chefdesigner verbrachte viele Stunden im Wako-Geschäft in Ginza, Tokios exklusivstem Einkaufsviertel, und beobachtete, wie die Menschen auf Uhren aus aller Welt reagierten. Er erkannte, dass Grand Seiko mehr Glanz brauchte, um aufzufallen und die Blicke auf sich zu ziehen. Er erkannte, dass der Weg nach vorne darin bestand, Uhren mit schärferen Winkeln und verzerrungsfreien Oberflächen zu entwerfen, so dass sie vor Qualität funkeln" würden. Für die Japaner werden Schwarz und Weiß selten in ihren Extremen ausgedrückt; es gibt immer zahlreiche Abstufungen zwischen Licht und Schatten zu entdecken. Der Schatten wird ebenso geschätzt wie das Licht, und die Harmonie zwischen beiden wird hoch geschätzt. Auf einer perfekt polierten Oberfläche erzeugt das Spiel von Licht und Schatten eine wunderschöne Harmonie. Dieses Zusammenspiel ist bei traditionellen japanischen Paravents und Shoji-Schiebetüren zu beobachten. Obwohl diese Paravents und Türen mit einfachen geraden Linien und flachen Oberflächen aus Papier und Holz konstruiert sind, schafft das sich ständig verändernde Wechselspiel von Licht und Schatten unendliche Ausdrucksmöglichkeiten für den Charakter. Der Designer von Grand Seiko erkannte dies deutlich und beschloss, dass seine Entwürfe die Schönheit dieser unendlichen Abstufungen stets berücksichtigen sollten. Der Grand-Seiko-Stil, der diesen wahrhaft japanischen Sinn für Schönheit vermitteln soll, konzentriert sich auf gerade Linien und flache Oberflächen, die zusammen ein strukturelles Design mit unendlichen Licht- und Schatteneffekten ergeben.
Eine Grammatik des Designs, mit drei Leitprinzipien
Es gibt drei Designprinzipien, die für den Grand Seiko Stil grundlegend sind. Das erste ist: "Das Design besteht aus ebenen Flächen und zweidimensionalen Kurven, wobei der Schwerpunkt auf den ebenen Flächen liegt. In der Regel sollten keine dreidimensionalen Kurven verwendet werden". Anstatt geschwungene dreidimensionale Flächen zu verwenden, besteht der Grand Seiko Stil aus extrem scharfen und flachen Flächen, die aus Abschnitten von konischen Flächen gebildet werden. Das reiche "Funkeln der Qualität" kommt von den Kontrasten zwischen Licht und Schatten, die diese starken Oberflächen erzeugen. Das zweite Prinzip lautet: "Alles auf dem Gehäuse, dem Zifferblatt und den Zeigern sollte so viele ebene Flächen wie möglich haben". Um den Kontrast zwischen den Elementen zu verstärken und die Ablesbarkeit der Uhr zu erhöhen, werden so viele Flächen wie möglich flach gestaltet und die Linien auf Gehäuse, Zifferblatt und Zeigern sind facettenreich. Der dritte Grundsatz lautet: "Alle Oberflächen sollten in der Regel hochglanzpoliert und möglichst verzerrungsfrei sein." Diese Hochglanzpolitur verstärkt den Kontrast zwischen Licht und Schatten und sorgt für eine brillant funkelnde Uhr. Die Hochglanzpolitur wird durch die Zaratsu-Poliertechnik erreicht, bei der die Oberflächen so lange poliert werden, bis sie verzerrungsfrei sind, und bei der die Kanten, an denen die ebenen Flächen auf die schrägen Ebenen treffen, deutlich hervortreten, um einen scharfen Eindruck zu erzeugen. Mit einer nach innen gerichteten Gehäuseseite und Lünettenwand werden dann schöne Schatten geworfen, die nicht nur ein ausdrucksstarkes Funkeln erzeugen, sondern die Uhr am Handgelenk auch schlanker erscheinen lassen. Die Krone ist zur Hälfte in das Gehäuse eingelassen, um ihre Seite weniger aufdringlich wirken zu lassen und eine bequeme Passform für alle Handgelenkgrößen zu erreichen.
Prinzip 1
Der Entwurf sollte flache Oberflächen und zwei-dimensionale Kurven aufweisen. Dreidimensionale Kurven werden im Allgemeinen nicht verwendet.
Prinzip 2
Die ebenen Flächen von Gehäuse, Zifferblatt und Zeigern sollten so breit wie möglich sein.
Prinzip 3
Jede Oberfläche sollte verzerrungsfrei sein und eine Spiegelfläche aufweisen.
Neun Gestaltungselemente, die auf der Grundlage von drei Gestaltungsprinzipien definiert wurden
Geleitet von diesen drei Prinzipien besteht der Grand Seiko Style aus neun verschiedenen Elementen, die jeder Grand Seiko Uhr ihren einzigartigen japanischen Charme verleihen. Diese neun Elemente leiten die Gestaltung jedes Details der Uhr, vom Winkel des Gehäuses über die Form des 12-Uhr-Index bis hin zur Ebenheit des Zifferblatts. Dank der sorgfältigen Studien und der akribischen Arbeit dieses Designers vor sechs Jahrzehnten besitzt jede einzelne Grand Seiko den besonderen "Glanz der Qualität", auf den ihre Schöpfer immer bestanden haben. Jede Facette des Gehäuses, der Zeiger und der Indexe ist so gestaltet, dass sie selbst den kleinsten Lichtstrahl reflektiert und eine klare, einzigartige Ästhetik schafft, die sagt: "Das ist Grand Seiko, die ultimative praktische Uhr." Diese Kernästhetik wurde 1967 eingeführt und leitet Grand Seiko noch heute. Sie wurde treu von Generation zu Generation weitergegeben und gleichzeitig auf subtile Weise dem Wandel der Zeit angepasst. Auf diese Weise wird der Grand-Seiko-Stil sowohl weiterentwickelt als auch bewahrt.
1967
44GS, die Uhr, die als erste den Grand Seiko Style verkörperte
Ein Meisterwerk exzellenter Handwerkskunst
Im Jahr 1967 wurde die Grand Seiko 44GS entwickelt. Es war die Uhr, die ein für alle Mal den Grand Seiko Stil etablierte. Die Form des Gehäuses war revolutionär. Die flache Vorderseite wurde mit dem Zaratsu-Polierverfahren auf ein verzugsfreies Finish poliert. Die Gehäuseseiten sind stark nach innen geneigt, damit die Uhr gut am Handgelenk sitzt und ein einzigartiges Aussehen erhält. Die Krone wurde dann tief in das Gehäuse eingelassen, um die Schönheit dieser Linie zu bewahren. Der Grand-Seiko-Designer führte das Thema in jedem anderen Detail fort, um die erste Verkörperung des Grand-Seiko-Stils zu schaffen. Er gestaltete die Zeiger sowie die Indexe facettenreich, damit das Licht über das Zifferblatt spielen konnte, und er schuf eine hochglanzpolierte Lünette, so dass die gesamte Designästhetik auf Schärfe, Glanz und dem harmonischen Zusammenspiel von Licht und Schatten beruhte. Mit der 44GS hatte Grand Seiko seinen Designcode gefunden und eine Legende war geboren.
44GS, 1967
Bemerkenswerterweise war die 44GS die erste Grand Seiko Uhr, die von Daini Seikosha hergestellt wurde.
Ein Design-Code, der sich um scharfe Linien und das "Funkeln der Qualität" dreht
Licht, Schatten und starke Linien. Diese drei Elemente bildeten den Eckpfeiler des Grand Seiko Stils, aber bevor er verwirklicht werden konnte, war ein neues Maß an Präzision in der Fertigung erforderlich, das durch eine Änderung der Messmethoden erreicht wurde. Seiko hatte eine spezielle Einheit namens "ligne" verwendet, die in der Uhrenindustrie als Standard galt. 1961 begann Seiko jedoch, den Millimeter als Basis für alle Messungen zu verwenden. Dies führte zu einer Änderung der Mindesteinheit von 1/4 ligne (ca. 0,56 mm) auf 0,1 mm, was ein präziseres Design des Uhrengehäuses und der äußeren Komponenten ermöglichte. Diese Änderung der Maßeinheit war besonders hilfreich bei der Verwirklichung des Grand-Seiko-Stils, bei dem flache Oberflächen und gerade Linien einander gegenübergestellt werden, was eine hohe Präzision bei der Herstellung erforderte. Diese Änderung verlangte auch von den Handwerkern von Grand Seiko ein neues Maß an Geschicklichkeit, da es eine außergewöhnliche Herausforderung war, ein Design mit Gehäuseseiten, die in einem eleganten Bogen geformt sind, sowie mit Indexen und Zeigern mit einem facettenreichen geschnitzten Finish zu realisieren. Insbesondere die Zaratsu-Poliertechnik erforderte ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, um sich an die Hitze, die Vibrationen und die Reduzierung des Poliermaterials anzupassen und gleichzeitig das Endergebnis zu visualisieren. Damals hieß es, dass man mindestens 10 Jahre benötige, um diese Technik vollständig zu beherrschen, und dass ihre Anwendung eine große Investition in die Fähigkeiten und die Anzahl der Handwerker darstelle.
2013
Die moderne Neuinterpretation von 44GS
Traditionelle Uhrmacherkunst auf dem Niveau der Kunst
Im Jahr 2013 wurde eine moderne Neuinterpretation der 44GS von 1967 geschaffen. Sie wurde vom Kaliber 9S65 angetrieben und verfügt über eine Gangreserve von 55 Stunden und einen durchsichtigen Gehäuseboden. Ein Jahr später wurde eine zweite Version mit dem hochtourigen GMT Kaliber 9S86 entwickelt. Dem neuen Gehäuse sieht man sofort an, dass es vom Original aus dem Jahr 1967 inspiriert wurde und dem 44GS-Design in fast jeder Hinsicht treu geblieben ist. Es bietet hochglanzpolierte, verwindungsfreie Oberflächen und einen perfekten Tragekomfort am Handgelenk. Die Schönheit des Zifferblatts ergänzt die Schlichtheit des Gehäuses. Es hat ein zartes und wunderschönes radiales Muster, das von den vielen zerklüfteten Konturen des Berges Iwate inspiriert ist. Dieser Berg ist durch die großen Fenster des Studios zu sehen, in dem alle mechanischen Uhren von Grand Seiko von den Handwerkern des Studios entworfen, hergestellt und von Hand montiert werden. Die natürliche Schönheit der Lage des Studios hoch oben in den Hügeln Nordjapans in der Nähe von Morioka ist eine Quelle der Inspiration und des Stolzes für die Uhrmacher von Grand Seiko.
SBGJ005 (Kaliber 9S86), 2014
Beim Grand Prix d'Horlogerie de Genève 2014 wurde diese limitierte Auflage der Hi-Beat 36.000 mit einer speziellen, durch ein anodisches Oxidationsverfahren goldfarbenen Schwungmasse mit dem Preis "Petite Aiguille" ausgezeichnet. (Das abgebildete Uhrwerk entspricht der normalen Spezifikation)