Polierlicht

SBGR001
Die 1998 herausgegebene SBGR001 verfügt über das Mechanik Kaliber 9S55. Neben den Verbesserungen des Uhrwerks entwickeln sich auch die Design- und Poliertechniken weiter.

Kann man Licht polieren?

Die 1998 herausgegebene SBGR001 verfügt über das Mechanik Kaliber 9S55. Neben den Verbesserungen des Uhrwerks entwickeln sich auch die Design- und Poliertechniken weiter.

Die herausfordernde Perfektionierung des Grand Seiko Stils

In den Jahren nach der Markteinführung der ersten Grand Seiko im Jahr 1960 konzentrierte sich das Grand Seiko Team vollständig auf Präzision. Es wurden beachtliche Fortschritte in der Steigerung der Ganggenauigkeit von Grand Seiko Uhren erzielt. Das Außendesign der Uhren stand bis zur Ernennung des Design-Absolventen Taro Tanaka zum Grand Seiko-Team im Hintergrund. 1962 verbrachte Taro lange Stunden im WAKO Store in Ginza, Tokios exklusivstem Einkaufsviertel, und beobachtete, wie die Menschen auf Uhren aus aller Welt reagierten. Er zog dabei zwei Schlussfolgerungen. Erstens sah er, dass Grand Seiko Uhren keine klare und gemeinsame Identität hatten; sie waren perfekt als individuelle Designs, aber nicht sofort in der WAKO Vitrine als Grand Seiko erkennbar. Zweitens erkannte er, dass Grand Seiko mehr Brillanz brauchte, um aufzufallen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er sah den Weg, Uhren mit schärferen Winkeln und verzerrungsfreien Oberflächen so zu gestalten, dass sie "vor Qualität glänzen", kurzum, die Antwort war "Licht".

Tanakas Ideen fanden ihren vollen Ausdruck in der 44GS, die 1967 auf den Markt kam. Dieses bahnbrechende Design verkörperte alle Aspekte der "Grammatik des Designs", die er geschaffen hatte und die später als der "Grand Seiko Stil" bekannt wurde. Diese "Grammatik" war ein Gestaltungsleitfaden, der für jede sichtbare Komponente, von der Stundenmarkierung bis zum Gehäuse, anspruchsvolle Standards definierte. 44GS war die erste Uhr, die von Anfang an die Ideen Tanakas verkörperte und ist bis heute sein Meisterwerk. Seine Oberflächen und Gehäuselinien sind verzerrungsfrei hochglanzpoliert, seine Zeiger sind auf Rasierklingenschärfe poliert, so dass sie selbst den schwächsten Lichtstrahl einfangen, und die Bandanstöße kombinieren polierte und gebürstete Oberflächen auf eine Weise, die dank des Lichts einen subtilen und einzigartigen Effekt erzeugen.

Nobuhiro Kosugi ist heute für das Design von Grand Seiko verantwortlich. Er erinnert sich, dass das 44GS-Design in seiner Anfangszeit bei Seiko als sehr anspruchsvoll galt, weil es so viel Zeit und Geschick erforderte, es zu realisieren. Rückblickend sieht er, wie wichtig es für die Entwicklung von Grand Seiko war, dass der Grand Seiko Stil buchstabengetreu umgesetzt wurde. 44GS war eine sehr schwer herzustellende Uhr und erforderte ein extrem hohes Maß an handwerklichem Können, aber als sie erfolgreich gebaut wurde, setzte sie einen neuen Standard in der Herstellung und gab Grand Seiko eine neue erkennbare Identität, die bis heute Bestand hat. Kosugi erinnert sich, dass 44GS die Fähigkeiten der Handwerker geschliffen hat und die Erwartungen aller an eine großartige Uhr weckte. Noch heute stellt jeder von Kosugis Entwürfen die Grand Seiko Handwerker vor neue Herausforderungen, und ein Großteil seiner Arbeit besteht darin, dass er an den Werkbänken der Uhrmacher anwesend ist und sie ermutigt, sich jeder neuen Herausforderung zu stellen.

Kosugis neuestes Design, das sich durch lange, anmutige Kurven auszeichnet, ist auf Hochglanz poliert. Die Bandanstöße stellen eine neue Herausforderung für die Handwerker dar, die das Gehäuse polieren. Drei verschiedene Finishs, die alle an der Spitze der Bandanstöße zusammenlaufen, sind nur mit Geduld und großem Geschick möglich, damit die perfekte Harmonie gewährleistet ist, die Kosugis Design verlangt. Durch diese und andere Herausforderungen entwickelt Kosugi neue Fähigkeiten im Team, um sicherzustellen, dass sich der Grand Seiko Stil kontinuierlich weiterentwickelt. Dies, so sagt er, sei ein wichtiger Teil seiner Mission als Meisterdesigner von Grand Seiko.

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